Der 1. FC Bocholt ist in der Regionalliga West angekommen. Das bestätigen die jüngsten Ergebnisse. Nach drei Niederlagen zum Saisonstart musste Aufstiegstrainer Jan Winking gehen und Marcus John, bis dahin Sportlicher Leiter, übernahm. Seitdem gab es in sieben Spielen nur eine Niederlage. Gegenüber RevierSport erklärt der 47-Jährige, was sich geändert hat.
Es sei vor allem darum gegangen, die Mannschaft zu stabilisieren, bekannte Spielsysteme zu etablieren und darin die Abläufe zu verbessern. "In erster Linie haben wir versucht, defensiver zu spielen, was uns aber nur teilweise gelungen ist", sieht John darin noch Verbesserungspotential. Das Motto: Zurück zu den Basics.
Defensive Kompaktheit statt offensiver Hurra-Fußball
Der Offensiv-Fußball aus der Oberliga wurde an den Abstiegskampf der Regionalliga angepasst. Fans und Mannschaft haben sich an die Liga gewöhnt. "Wobei die letzten Spiele auch sehr ansehnlich waren und wir die Tore gut rausgespielt haben", verweist John auf das deutliche 4:0 im Kellerduell gegen den SV Straelen am vergangenen Wochenende.
"Ich habe der Mannschaft vorher gesagt: 'Wenn wir das Spiel hier verlieren, dann werden wir bis März im Abstiegskampf stecken!'" Teil der Motivationsrede sei auch gewesen, sich darauf zu besinnen, was einen Aufsteiger ausmache. "Unser Saisonziel ist es, die Klasse zu halten und es ist noch keiner drin geblieben, weil er auswärts so stark war", habe der Trainer einen klaren Appell an seine Mannschaft gerichtet. "Wir müssen unsere Punkte in erster Linie zuhause holen."
Mit 12 Punkten steht Bocholt derzeit auf Tabellenplatz 16, punktgleich mit dem rettenden Ufer. In den nächsten Wochen geht es gegen die Plätze zwei bis acht in der Liga, unter anderem Schalke II und Rot-Weiß Oberhausen zuhause. "Wir haben gezeigt, dass wir gegen solche Mannschaften auch mithalten können", zeigt sich John optimistisch, mit entsprechenden Leistungen weiterhin erfolgreich sein zu können.
"Ich hacke immer auf der Defensive rum, aber mit 21 Gegentoren sind wir in guter Gesellschaft", spielt er beispielsweise auf RWO an, das dieselbe Anzahl aufweist. "Man sieht, dass die Liga total ausgeglichen ist. Da entscheiden Kleinigkeiten, wenn du die erste Torchance mal nutzt, läuft das ganze Spiel in deine Richtung. Wenn du sie vergibst, der Gegner aber nicht, dann läufst du hinterher." Als nächstes geht es für den Aufsteiger auswärts zur Zweitvertretung des 1. FC Köln (Samstag, 15. Oktober, 14 Uhr, RS-Liveticker.